3. Preis Städtebaulicher Ideenwettbewerb “MoVe PM” – Landkreis Potsdam-Mittelmark
Auszug aus dem Protokoll des Preisgerichts: “Die Arbeit […] besticht durch ihren campusartigen Charakter, der durch unterschiedlich große und inverschiedenen Winkeln gesetzte Baukörper einen flexibel erscheinenden Städtebau formt. Die zweiteilige Anlage gruppiert sich um zwei Höfe, die einerseits große Aufenthaltsqualitäten für Besucher*innen und Mitarbeiter*innen versprechen und andererseits eine Durchwegung von der Landstraße L88 auf einer östlichen Achse in den Park ermöglicht. Die erhaltenswerte Baumgruppe wird im östlichen Hof inszeniert, aufgewertet und in das Verwaltungsgebäude integriert.”
Der vorgeschlagene Verwaltungscampus gruppiert sich um zwei Höfe: einen Besucherhof im Westen und einen grünen Hof im Osten. Der westliche Besucherhof, ist beidseitig von Campusgebäuden umschlossen und bildet das Zentrum des Campus. Er bietet über den zentralen Empfang Zugang zum Servicecenter und Laborbereich einerseits, und andererseits Zugang zur Cafeteria, zum Konferenzzentrum und zum Sportbereich, der im Norden direkt an den Park für Außenaktivitäten angebunden ist. Er bietet Platz für die wettergeschützte Unterstellung von Fahrrädern und ist das kommunikative Zentrum mit Orten zum Verweilen. Der östliche Hof öffnet sich zur unter Schutz stehenden Baumgruppe und ermöglicht den Anschluß dieser an den bestehenden Park im Norden.
Der Verwaltungscampus ist konsequent auf Fußgänger- und Fahrradverkehr ausgerichtet. Die diagonale Erschließungsachse bindet die öffentliche Haltestelle im Süd-Osten und das Parkhaus im Nord-Westen an den Campus an. Die Höfe sind integraler Teil dieser Diagonalverbindung und beziehen sich auf die historischen Wegeverbindungen. Ein Anschluß an die Radfernverbindung ist unter Nutzung der Diagonalen denkbar und würde zusätzlich Publikum anziehen.
Die Campusgebäude entwickeln sich im Süden entlang des Paracelsius-Rings, um den motorisierten Verkehr vom Campus fernzuhalten und zum östlichen Parkhaus zu leiten. Die Gliederung des Südgebäudes ermöglicht Nischen zur Anlieferung und Vorfahrten für mobilitätseingeschränkte Besucher:innen. Im Norden grenzt sich der belebte Besucherhof zum bestehenden Park ab, um diesen vor ungewünschten Beeinträchtigungen zu schützen.
Die Gebäude differenzieren sich durch breitere nord-süd ausgerichtete Elemente, die durch schlankere ost-west ausgerichtete Elemente verbunden sind. Die Elemente in Nord-Südrichtung beherbergen die zentralen Nutzungen mit größeren Geschoßhöhen, wohingegen die Ost-West ausgerichteten Elemente hautsächlich Büros und Nutzungen mit geringeren Geschoßhöhen beheimaten. Die Gliederung der Gebäude und die Höhenentwicklung nimmt Anleihen an der historischen Heilanstalt und interpretiert diese modern. Die Achsen an denen sich die Gebäude ausrichten beziehen sich auf die Heilanstalt im Norden sowie die neuere Gebäudestruktur im Süden.
Um möglichst viel Grün- und Außenflächen zu erhalten entwickeln sich die Gebäude mit 5 Regelgeschoßen in die Höhe und belegen das Grundstück mit einer GRZ von 0,36(inkl. Parkhaus) Der Baumbestand, insbesondere die kleine Baumgruppe wird erhalten. Durch das Campuskonzept und die benachbarten Grünflächen in den Höfen wird erwartet, daß die Gebäude den Vogelflug und Zugang zu den Brut- und Aufenthaltsstätten wenig behindert.
Motorisierter Verkehr wird konsequent am Grundstück vorbei ins Parkhaus geleitet. Die Zufahrt erfolgt über eine parallele Straße zum Paracelsius-Ring. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, den derzeit privaten Teil des Paracelsius-Ring bei sich ändernden Bedingungen mit zu benutzen ohne das Erschließungsprinzip zu ändern. Der Verwaltungscampus kann von der Süderschließung Paracelsius-Ring über befestigte Rettungswege direkt erreicht werden.
Grundflächenzahl (GRZ): 6624m2 / 17970 m2= 0,36
Bruttogeschoßfläche (BGF): 22 503 m2 (BIM-Modell)
Bruttorauminhalt (BRI): 239 740 m3 (BIM-Modell)